Eine Glaskugel (oder Kristallkugel) ist ein traditionelles Requisit des Okkultismus, das zum Hellsehen genutzt wird. Die Glaskugel hat ihren Ursprung in den halbkugelförmigen Lesesteinen, die seit dem 13. Jahrhundert aus Quarz (Bergkristall), Beryll oder anderen transparenten Mineralien gefertigt wurden. Diese vergrößerten, mit der flachen Seite auf eine Buchseite gelegt, die Schrift und dienten so als Lesehilfe. Eine Glaskugel als okkultistisches Instrument soll analog dazu Verborgenes sichtbar machen. Früher, bevor es die technischen Möglichkeiten zur Herstellung großer Glaskörper gab, waren diese Kugeln kleine, polierte Kristallkugeln. Heute handelt es sich normalerweise um aus klarem Glas gefertigte Vollglaskugeln. Die Glaskugel dient in der Hellseherei als ein Übertragungsmedium. Das, was bei einem Blick in ihr Inneres zu sehen ist, soll dabei wie beispielsweise eine Anordnung von Karten, die Schwingungen eines Pendels oder die Linien einer Hand als Grundlage einer Interpretation von direkt nicht greifbaren, vergangenen, zukünftigen oder räumlich entfernten Ereignissen dienen. Diese Interpretation findet durch eine zum Beispiel als Wahrsager bezeichnete Person statt. Das „Sehen“ von Ereignissen in einer Glaskugel entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage und ist entweder auf Selbsttäuschung, Scharlatanerie oder einen unbekannten Zusammenhang zurückzuführen.